Das unendliche Nichts

Veröffentlicht: Mai 28, 2009 in Fragen, Gedanken, Selbstgespräche
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– Mama, was gibt es hinter den Sternen?
– Da gibt es weitere Sternen.
– Und dahinter?
– Auch Sternen.
– Und dann, hinter allen Sternen?
– Da gibt es ewige Schwärze.
– Ewige Schwärze? Was ist das?
– Das ist, wenn es dunkel ist und leer. Dunkles Nichts.
– Wie kann Nichts dunkel sein?
– Na gut, es ist wie schwarze Luft, nur dass es keine Luft gibt.
– Ok, dann gibt es dieses schwarze Etwas. Und danach?
– Es ist unendlich. Diese Dunkelheit streckt sich weiter, und weiter, und weiter.
– So weit, dass man niemals bis zum Rande kommen kann?
– Genau so weit.
– Aber dann, nach diesem weiter und weiter und weiter, was kommt danach?
– Es kommt doch nie zum Ende, es geht immer weiter.
– Es kann doch nicht sein. Alles geht mal zu Ende.
– Hm. Naja, weißt du, es schließt sich irgendwann in ein Kreis, so dass es mal wieder Sterne beginnen, und dann wieder diese Schwärze. Und so von allen Seiten.
– Und in alle Richtungen?
– Ja, in alle Richtungen.
– Und dann ist es so wie ein Kugel?
– Das könnte man so sagen.
– Aha.
– Na, alles geklärt? Jetzt schnell ins Bett.
– Mama, und was gibt es dann hinter diesem Kugel?

Kommentare
  1. Black Mirror sagt:

    hinter dem kugel da ist ein spiegel und hinter diesem spiegel da bist dann du.

  2. Black Mirror sagt:

    hinter dem spiegelkugel ist immer noch ein spiegel und noch eine kugel noch immer dieselben spiegelkuglen. dreh sie einfach um – und sieh selbst.

    • tenti sagt:

      scheint mir sehr egozentrisch zu sein, dieser vorschlag. aber auch wenn ich im zentrum aller gespiegelten und ungespiegelten welten sein sollte, löst es das problem noch lange nicht. ich will da weiter, weg von mir und dahin, wo es *endet* – um zu gucken, was nach dem ende bleibt… und auch nach *dem* ende…

  3. paleica sagt:

    das ist wohl wirklich eine der ganz großen fragen…

  4. Black Mirror sagt:

    hinter all diesen enden und dingen, liegt ein mir und ein mich, – wer dieses mich ist, und wer sich mit ihm identifiziert weisst du selbst am besten.

  5. ml sagt:

    Hegel! Kierkegard! Heidegger.
    Die Antwort: nichts. Nichts ist am Ende, gar nichts.

  6. ml sagt:

    Nichts kann nicht aussehen. Es ist die transparente Fläche, auf der sich unser Leben abspielt, die auch genauso transparent sein muss, eine Leerform, die von uns erst mit „Lebensinhalt“ befüllt werden kann – siehe den Dialog zu Lebensinhalt bei Sven Regener (Herr Lehmann).

    • tenti sagt:

      hachja… eine fläche ist schon etwas, eine leerform ist immerhin eine form, sogar schon eine vorgegebene.
      und transparent sind halt dinge, die man durchschauen kann…

  7. ml sagt:

    Das ist ja gerade die Krux, dass das Nichts so transparent in seinem Ursprünglichen Sinne ist, das man gar nicht das Gefühl hat, irgendwo „hindurch“ schauen zu können, es ist schlicht Nicht da oder dort, sondern immer hier.

    Und was die Leerform angeht: wenn sie aus solche einem nichts besteht, unsichtbar für alle und alles – dann ist sie auch noch formbar, fluide und flexibel. Eben nicht vorgefertigt, sondern noch ohne Form – eine Form ohne Form, die sich tatsächlich dem Inhalt anpasst, quasi.

  8. Black Mirror sagt:

    dazu fällt mir ein, das das nichts du selbst bist, das nichts ist das was aus deinen augen guckt, und jetzt diese zeilen liest, das nichts bist du selbst, es sitzt tief in dir, ist umgeben von einem körper und mittendrin, da lebt das nichts. :)

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