Archiv für Oktober, 2009

– Erik?
…Wieso hat er mich angerufen? Will er sich entschuldigen? Will er, dass wir wieder zusammen sind? Nein, das ist unwahrscheinlich. Vielleicht, ja, aber er wird es nicht sagen. Er wird nicht anrufen und so was fragen. Würde er fragen, ob wir was unternehmen könnten? So unverbindlich, als ob (mehr …)

ich hätte sie lieben sollen. ich hätte ihr helfen sollen, vielleicht hätte ich auch helfen können. ihr und mir…

nein, ich habe sie nicht geliebt. ich habe sie nicht mal wirklich gemocht. manchmal konnte ich sie nicht mal ansehen (mehr …)

DSC02950-c„Ich finde den Regen schön.“
Er lächelte. „Er passt zu dir.“
„Bin ich auch so kalt?“ Jetzt lächelte sie.
„Du weckst eine gewisse Herbststimmung…Sehnsucht nach etwas. Und man kann deine kalten Hände im Nacken spüren…“
„Du magst keinen Regen.“
„Nein. Aber ich mag dich.“
Es war schon dunkel im Tiergarten, ein paar einsame Laternen brannten auf dem Hauptweg. Bald würde der Park zumachen, das hörte man an der Stille.
„Hörst du?“
„Was?“
„Die Stille. Irgendwo ganz nah, zwischen den Regentropfen.“
Er sah sie nur unverwandt an, mit einem lächelnden Blick, und spielte mit ihrem Haar. Sie wandte ihren Blick ab.
„Was ist?“ sie klang unsicher und wissend zugleich.
„Ich mag dich einfach.“
„Du frierst.“
Er lachte leise. „Ach, du… Aber du hast Recht, ich friere. Wie du ja auch…“
Und dann saßen sie weiter, sie in seiner Jacke und mit vor Kälte verschränkten Armen, er mit seinen verfrorenen Fingern in ihrem Haar. Sie drehte ihren Kopf nach oben und fing Regentropfen mit dem Mund auf, lachend und zitternd.
„Lass uns gehen,“ sagte sie schließlich. „Wir werden bestimmt über den Zaun klettern müssen.“
„Ja, lass uns gehen,“ stimmte er zu und rührte sich nicht. (mehr …)

– Was willst du denn im Leben erreichen?
– Es ist zu schwierig, darauf gleich zu antworten. Ein Lebensziel in einem Satz, absurd.
– Du kannst aufzählen, du kannst große und kleine Ziele nennen. Du kannst zwei Sätze machen.
– Ich… Ich weiß nicht.
– Nicht mal ein kleines Ziel?
– Ich hasse Ziele, Lebensziele, absurd, man soll das Leben doch einfach leben, oder?
– Was heißt für dich ‚leben‘? (mehr …)

Ich falle

Veröffentlicht: Oktober 5, 2009 in Gedanken, Gefühle
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Ich falle.
Ich träume von Welten, die um mich passieren und von Welten, die ich nie passieren werde.
Ich träume.
Ich falle durch die Fehler in meinem Leben und im Leben der anderen.

Ich werde alt und erkenne mich selbst nicht mehr.
Gedächtnislücken. Demenz des Geistes.

Ich träume vom Fallen und ich falle, aus den Träumen, die mich nicht mehr halten können.

Mir ist kalt.

Ich habe lange nicht mehr geträumt, nur geplant, nur gerechnet.
Ich habe Träume gegen Struktur getauscht, gegen die sogenannte Sicherheit.
Ich habe mein Leben an die Gesellschaft verkauft.
Es wird genutzt. Auch ohne mich.

Ich falle.