heute

Veröffentlicht: November 5, 2010 in Gedichte, Gefühle, Visuelles
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autumn

verwelkte stimmung
vergilbte blätter
…die glocken läuten.
und windesstimme
im toten laub –
heulend…

 

traumvisionen

Veröffentlicht: September 9, 2010 in Fragen, Gedichte, Gefühle
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einmal
einmal werde ich aufstehen und gehen
irgendwohin
ohne ziel ohne richtung
ohne anzuhalten
nie zurückkehren – immer nur weiter

traumvisionen

was tue ich aber
wenn ich an grenzen stoße?
nicht an die meinigen
was erwünscht wäre
sondern davor noch – an staatsgrenzen…

Schwarze Löcher

Veröffentlicht: September 1, 2010 in Gedanken, Gefühle
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Ein Leben voller schwarzer Löcher.
Da tanzt du freudig und selbstvergessen unvorsichtig an so einem Loch vorbei und schon ist die Freude hingestürzt. Und du stehst traurig am Rande und kannst nichts machen. Die schwarzen Löcher saugen das Schöne ein (denn die Schwärze muss strahlen, und strahlen kann man bekanntlich vor Glück oder vor Freude, beispielsweise) und lassen dich mit deinen Sorgen da.

Ein Leben voller Löcher.
Da merkt man immer wieder, dass was fehlt, aber dann ist es schon zu spät. Eine verlorene Liebe, eine vergessene Freundschaft aus dem schwarzen Loch herausfischen – eher würde man selbst abstürzen.
Irgendwann passiert auch das.
Jetzt saugen sie meine Kräfte aus, meine Energie, den Glauben, an irgendwas. Was bleibt dann aus mir, als ein verkohlter Schatten…

Aber das Schlimmste ist, wenn Menschen ausrutschen. Menschen, die man geliebt hat, Menschen, die einem nahe waren. Du sitzt da und wartest auf sie, stundenlang, tagelang. Und sie kommen nie wieder.
Mag sein, dass die Löcher irgendwann schrumpfen und verschwinden, aber sie geben das Eingesaugte nie so zurück, wie es mal gewesen ist. Schatten von Gegenständen und Menschen, wage Erinnerungen. Mag auch sein, dass alles, vieles, was in so ein Loch hingefallen ist, irgendwo am anderen Ende des Lebens auftaucht, in einem anderen Leben, auf der anderen Seite. Wer weiß, was da drinnen geschieht. Zurück kommt aber höchstens ein Schatten.

Ein Leben in Grau, übersät von strahlenden schwarzen Löchern, hunderten, wo immer man schaut. Die untergehende Sonne – die letzte? Ins Meer oder ins Loch gesunken? Eine sternlose Nacht hinter Gitter.

Melancholie.
Am Rande sitzen und mit den Füßen baumeln.

aufgeräumt

Veröffentlicht: August 30, 2010 in Gefühle, Selbstgespräche
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Irgendwo, irgendwohin.
Tappe ich im Dunkeln?
Ich wälze mich in meinen Blutpfützen.
Mein restliches Gehirn läuft langsam aus. Eine graue Masse – wusste ich doch.
Grau, alles nur grau.
Jetzt kann ich den Kopf endlich sauber machen. Hirnreste abwischen wie Kotze. Eimerweise Spülwasser. Den Schädel von innen polieren: Hochglanz, wie schön.
So ist es gut.
Ordnung hilft ja, besser denken zu können.

– Ich hasse dich.
– Warum hasst du mich?
– Weil du so ein Nichts bist.
– Du bist wohl was viel Besseres, was?
– Verpiss‘ dich! Es ist doch alles wegen dir so Scheiße. Würdest du mal deinen fetten Arsch hochkriegen, wäre auch ich vielleicht mal Etwas, ein kleines zumindest, irgendein Etwas.
– Ach, jetzt bin ich auch an allem schuld. Und kam es dir nie in den Sinn, dass ich vielleicht nur wegen dir so nichtig bin? Wenn du nur ein winzig kleines bisschen an mich glauben würdest, mir etwas Vertrauen schenken, mich nur einen Augenblick lieben würdest…
– Was?? Ich habe dir doch gesagt, ich habe dir doch mehrmals versichert, dir sogar geschrieben: ‚Du kannst!‘, ‚Ich mag dich!‘, ‚Ich weiß, dass du es schaffst‘, immer wieder, tausend Zeilen… bloß dass du es nie geschafft hast…
– Ich meinte, WIRKLICH glauben, wirklich lieben, keine auswendig gelernten Sprüche, keine kalten Formelsätze. Du hast es geschrieben, DAMIT ich Dinge tue und nicht weil du daran glaubtest, dass ich sie tun werde, dass ich es kann. Du hast behauptet, mich zu lieben, damit ich mich so ändern kann, dass du mich lieben könntest. Eventuell… Noch schwerer, als mich darin zu überzeugen, war es für dich, es dir selber glaubwürdig zu machen…
– Ich habe es aber versucht, aufrichtig versucht.
– Du kannst keinen Glauben erzwingen. Auch wenn es dein Glauben ist. Vor allem dann.
– Gut, ich bin nicht gläubig. Ich finde es schwierig, zu vertrauen. Ich habe es verlernt,
einfach so zu lieben. Aber ist das jetzt Grund genug für dich, um dem gerecht zu werden, um meine pessimistischen Erwartungen zu erfüllen? Ist das eine gute Ausrede, um Nichts zu bleiben? Was bringt es dir?
– Nun, ich muss mich nicht durchkämpfen, ich muss nichts beweisen, ich passe schon ins Bild – und das schont die Kräfte. Weißt du, Energiesparmodus, ich bin ja umweltbewusst… Für andere Energiequellen, neue Methoden – bin ich schon zu schwach. Es ist wie Teufelskreis, nur der Teufel bin ich.
– Du ziehst mich doch mit!
– Du mich doch auch…
– Egal, wer wen mitzieht – die Richtung ist deutlich nach unten… Hast du keine Angst?
– Ich weiß nicht. Vielleicht. Ich bin zu müde, um mich zu fürchten…
– Hilf mir, bitte! Hilf uns! Lass uns gemeinsam etwas tun, ich versuche dir auch zu helfen.
– Kannst du das? Kann ich das? Ich weiß es nicht. Wir haben es nie gelernt. Beide Einzelgänger, beide egoistisch, beide fies zueinander. Warum sollte es jetzt klappen?
– Ich habe Angst.
– Komm her… Wir schaffen es. …Unten anzukommen, wenigstens, wenn sonst nichts.